Junge Gärten Torgau
9. Sächsische Landesgartenschau 2022 in Torgau

Frühjahrsstimmung in Torgau
Die Landesgartenschau Torgau wird zum Anlass genommen, in einem großen Teil der nördlichen Innenstadt Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum durchzuführen. Hier werden Maßnahmen der Stadtentwicklung, der Aufwertung bestehender Parks und Freiflächen, sowie der Neuerschließung von Erholungsflächen kombiniert mit der Umsetzung denkmalpflegerischer Zielstellungen und der Verbesserung naturschutzfachlicher Belange.
Die Landesgartenschau steht unter dem Thema Natur - Mensch - Geschichte. Natur und Landschaft prägen in Torgau nicht nur die Umgebung, sondern auf besondere Weise auch das Stadtbild. Sie geben der Stadt und damit dem zu entwickelnden Freiraumsystem so den natürlich vielfältigen Rahmen, in dessen Mitte der Mensch steht. Mit der Landesgartenschau eröffnen sich vielfältige neue Möglichkeiten des Miteinanders, bürgerschaftlichen Engagements und bürgerschaftlicher Identität, die Möglichkeit zur Aneignung und Nutzung neuer Flächen und so neue Spielräume für verschiedene Interessengruppen, sowie der grundsätzlichen, öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Geschichte ist dabei im Torgauer Stadtgebiet präsent wie in kaum einer anderen Stadt der Region. Die „Reformationsstadt Europas“ bildet daher mit ihrer ungewöhnlichen Dichte an historischen Bausteinen den dritten Grundpfeiler der sächsischen Landesgartenschau 2022.
Informationen zum Wettbewerb gibt es hier
24,3 ha
abgeschlossen
09.2018 bis 04.2022
Stadt Torgau
Heike Sichting, Landschaftsarchitektin, Kleinliebenau (Komplexe Umweltprüfung)
Heiner Luz Landschaftsarchitekten, München (Pflanzplanung Staudenflächen)
Matthias Stolle, Halle (Wiesenmischungen)
Bonk+Herrmann Ingenieurgesellschaft mbH, Dresden (Stege)
Staupendahl & Partner Bauplanungsgesellschaft mbH, Leipzig (Statik und Tragwerksplanung)
DSGN concepts, Münster (Skatepark)
Planungsbüro Hanke GmbH, Machern b. Leipzig (Verkehrsplanung)
Freiraumplanung LP 1 - 9 (vollständig)

Geländeplan zur Landesgartenschau
Die drei Themen sind in den Teilbereichen des Gesamtprojektes unterschiedlich stark ausgeprägt und räumlichen Schwerpunkten zugeordnet, eine eindeutige Trennung erfolgt jedoch, da alle Themen im gesamten Gelände und Stadtgebiet immer stark miteinander verknüpft sind, nicht. Sie geben dem künftigen Gartenschaugelände bereits jetzt einen starken Charakter – bestimmt durch die Vegetation, die Lebensräume für Tiere und Pflanzen, den Bezug zur Elbe und zur Altstadt, die Geschichte von Renaissance bis Festungsbau. Mit dem Entwurf sollen diese Potentiale aufgegriffen und behutsam weiterentwickelt, sowie auf neue Weise nutzbar gemacht werden. Die knapp 20 Hektar Gesamtgebiet werden dabei in unterschiedlicher Intensität bearbeitet.
Verschiedenen Aussichtspunkte und Blickbeziehungen, welche sich an zahlreichen kleinen Plätzen und an den Wegen ergeben, verbinden das gesamte Areal zusätzlich mit den identitätsstiftenden Themen Elbe, Glacis, Wasserlandschaft und Altstadt. So verbinden sich die drei Themen Natur, Mensch und Geschichte nicht nur räumlich-funktional, sondern auch immer wieder visuell.
Eine wichtige Rolle spielen in unterschiedlicher Intensität in allen Teilbereichen die Themen Denkmal- und Naturschutz. So ist die Verwendung von bestimmten, historisch vorkommenden Materialien, Wegeverläufen und Pflanzenarten sowie die gestalterische Integration von Denkmälern aufgrund des Denkmalschutzstatus einiger Flächen und Elemente obligatorisch.
Große Teile der Gartenschaufläche stehen unter Naturschutz. Es finden sich FFH- und SPA-Schutzgebiete mit europäischem Schutzstatus und verschiedene, nach Bundesnaturschutzgesetz als schützenswert eingestufte Flächen, Tier- und Pflanzenarten, welche ebenfalls großen Einfluss auf die Verwendung von Materialien, Wegeverläufen, Flächennutzungen sowie die Bau- und Nutzungszeiten haben.
In der Folge wird vor allem in den Teilbereichen Glacis und Eichwiese ein besonders sensibler Umgang mit dem historischen Kontext, den vorkommenden Tierarten und dem vielfältigen, alten Gehölzbestand nötig. Die Inanspruchnahme von Flächen und die gestalterische, freiraumplanerische Intensität beschränken sich hier auf gezielt gewählte Bereiche, wodurch große Teile der Flächen in ihrer Natürlichkeit erhalten und gefördert werden können.
In allen anderen Teilbereichen wird unter der selben Rücksichtnahme eine vergleichsweise intensive Nutzung möglich. So können für die Torgauer*innen aller Altersgruppen zahlreiche Spiel-, Sport- und Freizeitangebote, unterschiedliche gärtnerische und natürliche Räume, kulturelle und soziale Treffpunkte und eine verbesserte Infrastruktur geschaffen werden.
Teilbereich Glacis

Einblick in das Glacis

Der Kranichspielplatz am Eisbahnwiesenteich

Der Ornissteg lädt zur Vogelbeobachtung ein und gibt einzigartige Ein- und Ausblicke

Ausblick auf den Stehenden Kranich

Der Elbbalkon öffnet das Glacis zur Elblandschaft

Der Baumsteg schafft mit minimalen Eingriffen im Lebensraumtyp eine neue Verbindung zum Jungen Garten und Eichwiese
Teilbereich Junger Garten

Auf einem ehemaligen Gewerbestandort entstand ein generationsübergreifender Ort für Spiel, Sport und Fitness

Die Kletterlandschaft greift die Grundzüge des Schloss Hartenfels auf und überträgt dies in eine vielfältige Spiellandschaft
Teilbereich Eichwiese

Die offene extensive Wiesenfläche wurde aus dem Betsand herausgearbeitet und bildet das zentrale Entwurfselement

Der Rundweg erschließt Aktionsbereiche an den Spangen der Eichwiese

Der Skatepark entstand in mehreren Workshops mit der Torgauer Skateszene

Der Naturentdeckerpfad leitet über zum Deichgucker
