Teilnahme: Gestaltung Wissenschaftskorridor in Freiberg

Teilnahme: Gestaltung Wissenschaftskorridor in Freiberg
Lageplan

Erläuterungsbericht

Unser Vorschlag für den neuen Campus der Bergakademie Freiberg bietet die Chance, akademisches Leben, die Nähe zur Stadt, und zeitgemäße Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden. Ausgehend von der Grundform des Campusbogens, der bewegten Topographie und der Adressbildung der neuen (und bestehenden) Gebäude schlagen wir eine radial ausgerichtete Grundstruktur für die neuen Freiräume vor. Die radialen Linien verarbeiten die Höhenunterschiede im Gelände und zwischen den einzelnen Gebäuden und sind von der geologischen Begrifflichkeit des „Ausbisses“ inspiriert. Hier treten lineare Gesteinsschichten zu Tage, im Campus sind dies Natursteinmauern in verschiedenen Ausprägungen, von ökologisch wertvollen Trockenmauern bis zu repäsentativen Sitzmauern und Treppen.

Der Wisenschaftskorridor wird vom Meißner Ring bis zur Agricolastraße aus einer Folge von radialen und tangentialen Linien ausgebildet, diese Linien unterstreichen die Richtung des Bogens und bilden Terrassen zu beiden Seiten des durchgehenden Hauptweges. Die unterschiedlichen Höhenstufen im Gelände werden mit Landschaftsterrassen westlich des Bogens, und herausgehobenen Vorplätzen, den Campusterrassen, an den Haupteingängen aufgefangen.

Die Landschaftsterrassen bilden den Übergang vom intensiven Wissenschaftskorridor zu den Ausgleichsflächen im Westen, sie bieten Aufenthaltsmöglichkeiten, es könnten Sportfelder untergebracht werden, und ein Teil der Ebenen dient als Retentionsfläche für das Regenwasser. In Richtung der Hochschulgebäude ist die Gestaltung intensiv und parkartig, und verändert sich in Richtung Westen zu einem extensiven und naturnahen Charakter. Auch die „Ausbisse“, die niedrigen Natursteinmauern, verändern sich von exakt gearbeiteten Sitzmauern am Campus hin zu strukturreichen Trockenmauern im Westen. Die Retentionsflächen sind als wechselfeuchte Flächen mit entsprechender Bepflanzung mit Gräsern und Gehölzen direkt am Campus eher repräsentativ in ihrer Anmutung, bei Regenwetter entsteht eine kleine Teichkaskade, typisch in der Region und mit Kreuzteichen und Schlüsselteich in direkter Nachbarschaft ebenso vorhanden.

Die Campusterrassen an den Gebäuden bewältigen die Höhenunterschiede in beiden Richtungen und sind mit Treppen und Sitzstufen ausgestattet. Südöstlich des ZeHS und der Bibliothek sind zwei weitere Retentionsbecken angelegt, welche jedoch als kleinere, streng eingefasste Becken eine städtischere Anmutung erhalten. Auch zwischen den Gebäuden sind die Höhenunterschiede in radialer Richtung besonders herausgearbeitet.

Landschaftsterrassen und Campusterrassen
Um trotz der großen Höhenunterschieden im Gelände den verschiedenen funktionalen Ansprüchen an die Flächen Raum zu geben, werden verschiedene Terrassen ausgebildet. Diese fassen die unterschiedlichen funktionalen Aspekte, so Erschließung und Infrastruktur der Gebäude, bilden Grünzonen aus für Versickerungsflächen, Aufenthaltsräume und Sonderbereiche wie die Sportflächen und nutzen auf diese Weise die Höhenunterschiede zur funktionalen Gliederung der Flächen. Im Zusammenspiel der Ebenen wird eine Verbindung zwischen dem starken städtebaulichen Ensemble der neuen Campus-Neubauten und dem extensiven Gegenüber geschaffen.

Wissenschaftskorridor
Als verbindendes Element verläuft der Wissenschaftskorridor als Rückgrat der ausgebildeten Höhen- und Funktionsebenen. Die durch die Ebenen geschaffenen Räume werden inhaltlich differenziert und beinhalten einerseits funktional notwendige Nutzungen wie Erschließung, Überwinden der Höhenunterschiede, Parken, Fahrradabstellanlagen etc. (dunkelbraun), andererseits sind es Flächen, die im Sinne des Campuslebens frei und differenziert bespielt werden können (hellbraun).

Regenwassermanagement, Retentionsflächen
Auf den verschiedenen Terrassen werden Retentionsflächen vorgesehen, welche nach Regenereignissen die Rückhaltung und Versickerung des anfallenden Wassers gewährleisten. Gestalterisch wird durch eine entsprechende Bepflanzung erzielt, dass Nutzbarkeit und ästhetischer Anspruch vor allem auch im trockenen Zustand einer hohen Aufenthaltsqualität entsprechen. Wenn die Becken gefüllt sind, entsteht eine kleine Teichkaskade, angelehnt an die  Kreuzteiche in der Nachbarschaft.

21.300 qm

Stadt Freiberg

competitionline