Studie Weiße Elster

Studie Weiße Elster

Seit dem Jahr 2006 erfolgt zur Aufwertung der sanierten Bergbaufolgelandschaft die Konzipierung und schrittweise Umsetzung des Wassertouristischen Nutzungskonzeptes (WTNK) im Leipziger Neuseenland, mit der eine stärkere Vernetzung/ Verbindung mit der Stadt Leipzig einhergehen soll. Unter Ausnutzung vorhandener natürlicher Gewässer wird ein Kurssystem bootsgängiger Gewässerverbindungen geschaffen. Im Zuge dessen soll der Kurs 1a des Gewässerverbundes - Weiße Elster von Pegau bis Leipzig - für Wasserwanderer und Freizeitsportler attraktiver gestaltet werden. Deshalb beabsichtigt das Kommunale Forum Südraum Leipzig ein Konzept zur Verbesserung der (wasser)touristischen Nutzungsmöglichkeiten der Weißen Elster in ebendiesem Bereich erstellen zu lassen. Die Konzepterarbeitung wird durch eine projektbegleitende Arbeitsgruppe unterstützt, der Vertreter der Städte Pegau, Zwenkau und Leipzig, der unteren Naturschutzbehörden und unteren Wasserbehörden, des Unterhaltungspflichtigen sowie Tourismusexperten angehören.
Zwischen dem Pegauer Schützenplatz und dem Teilungswehr Großzschocher gibt es momentan mehrere Hindernisse, an denen die Wasserwanderer ihre Boote umtragen müssen. Darüber hinaus führt der Kurs ca. 8 km durch die „Betonrinne“ der verlegten Weißen Elster - einen naturfernen und für Paddler unattraktiven Abschnitt des Fließgewässers. Aufgrund der geringen Entfernung des verlegten Gewässers zum neu entstandenen Zwenkauer See besteht durchaus das Potenzial, an geeigneter Stelle eine Möglichkeit zu schaffen, um in den Zwenkauer See umzusetzen. Auch die Nutzung des Altwassers der Weißen Elster durch das Zwenkauer Eichholz bietet eine alternative Kursnutzung. Aufgrund der Lage innerhalb des Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ (FFH- und SPA-Gebiete) muss bei einer beabsichtigten intensiveren Nutzung des Fließgewässers eine Abschätzung durchgeführt werden, welche möglichen Auswirkungen auf die dort vorkommenden Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten und die gebietsspezifischen Erhaltungsziele entstehen können.
Der Inhalt des Konzeptes setzt sich somit zusammen aus der Untersuchung und Ausweisung geeigneter Standorte an Uferbereichen für die Errichtung von wassertouristischen Anlagen sowie sinnvoll stationierter, attraktiver Rast- und Biwakplätze, und der Ausweisung von bestehenden touristisch attraktiven Bereichen (Points of Interest) im Umfeld des Kurses – jeweils unter Beachtung der Richtlinien für die benannten Schutzgebiete.
Der Kurs 1a und die angrenzenden Gebiete wurden im Frühling und Sommer 2016 von insgesamt drei Personen mit Boot/Kanu, PKW, Rad, ÖPNV und zu Fuß intensiv bereist. Die Erkundung erfolgte nicht nur als Planer in Form einer objektiven Bestandsaufnahme, sondern auch bewusst als „naiver“ Tagestourist oder Einwohner der Stadt Leipzig. Die hierbei entstandenen subjektiven Eindrücke sollen dabei helfen, die Wahrnehmung insbesondere der touristischen Infrastruktur zu schärfen und Potentiale aufzuzeigen. Sie dienten als Grundlage für die abschließend dargestellten entwurfsplanerischen Schritte und Maßnahmen, die in das Wassertouristische Nutzungskonzept integriert werden können.