2. Preis: Burg Botzlar

Beschränkt offener Realisierungswettbewerb
2. Preis: Burg Botzlar

Freianlagengestaltung
In Anlehnung an das bestehende schneckenhausartige Wegesystem wird die Burg Botzlar auf ein Plateau aus wassergebundener Wegedecke gesetzt. Dies dient einerseits der Stärkung des Gebäudes als Landmarke und als zentrales Element im Park und schafft andererseits eine umlaufende Ebene, welche flexibel auf die jeweiligen Nutzungen in und am Gebäude reagiert und bespielt werden kann (Freisitz, Werkhof, Anlieferfläche, Treffpunkt). Der nördliche Teil weitet sich aufgrund der exponierten Lage am Teich und als Fortschreibung des angrenzenden Gewölbesaals im Kellergeschoss zu einer großzügigen Terrasse auf.
Das Plateau wird von der westlichen (Botzlarstraße) und östlichen (Verlängerung Talstraße) Erschließungsachse zerschnitten, was in diesem Bereich durch die Verwendung von Kleinpflaster mit Einfassungen aus Cortenstahl deutlich wird. Die bereits erwähnte skulpturale Rampe setzt einen neuen Schwerpunkt und bildet zusammen mit der Bestandstreppe eine Nische aus, welche Raum für Denkmäler und/oder Infotafeln bietet.
Der Bestandsparkplatz zwischen Bürgerhaus und Burg wird um 5 Stellplätze (davon 1 Behindertenstellplatz) erweitert. Durch den Gebrauch von ebenfalls wassergebundener Wegedecke wird die Fläche zu einem Teil des Wegesystems und kann - als Pendant zur dauerhaften Terrasse nördlich der Burg- als zweite verstanden werden. Auf weitere PKW-Stellplätze im Wettbewerbsgebiet wird bewusst verzichtet, da der idyllische Charakter des Parks beibehalten werden soll und im Falle einer größeren Veranstaltung im naheliegenden Umfeld ausreichend Parkmöglichkeiten geboten werden. Fahrradstellplätze werden an drei Bereichen auf dem Plateau verteilt: 12 Stück im westlichen Eingangsbereich, 14 bzw. 16 Stück jeweils westlich und östlich direkt am Gebäude.
Beide Teiche verschmelzen, an der Verbindungsstelle entsteht eine Querung in Form einer Brücke. Außerdem werden zur Erhöhung der Erlebbarkeit Sitzstufen am Wasser angelegt. Die Uferzone wird mit typischer Vegetation (Schilf, Röhricht, Sumpfschachtelhalm, Schildblatt) ausgestaltet und bietet neuen Lebensraum für die vorhandene Fauna.
Die bestehenden Rasenflächen bleiben nahezu unverändert und werden durch inselförmige Stauden- und Gräserpflanzungen ( Engelshaargras, Rutenhirse, Prachtspiere) ergänzt, welche das Plateau begleiten und fassen (1. Ring). Um den äußeren Rahmen des Parks zu vervollständigen werden im südöstlichen Bereich des kürzlich entfernten Baumbestandes Baumneupflanzungen (Esche, Weide, Sumpf- und Boulevardeiche) vorgenommen (2. Ring).
Bei allen neuen Elementen, d.h. bei der Rampe (Geländer), der Möblierung (Fahrradständer, Abfalleimer, Infotafeln), den Leuchten (Stelen), der Brücke und den Sitzkanten (Nischen und Stufen am Wasser) kommt als verbindendes und wiederkehrendes Motiv- wie auch beim Gebäude selbst-das Material Cortenstahl zum Einsatz.

02.2016 bis 05.2016

Stadt Selm

Zusammenarbeit mit Heine Reichold Architekten und Ingenieure, Lichtenstein

http://www.competitionline.com/de/ergebnisse/215015