Anerkennung: Zentrum Ingolstadt

Offener zweistufiger Planungswettbewerb zur Neugestaltung der östlichen Theresienstraße und der Ludwigstraße
Anerkennung: Zentrum Ingolstadt

to see, or not to see...

hier sehe ich...
Mehr als alles andere, prägt in malerischer und qualitätvoller Weise die Geschichte das Gesicht der Einkaufsstraße. Einerseits in Form der bedeutenden Sakral- und Profanbauten die sich an der Straße oder ihrem direkten Blick-Umfeld befinden, zu großen Teilen aber auch durch die zahlreichen historischen Fassaden die große Teile der Straße säumen.
Auch zukünftig soll der historische Kontext den Ort prägen, mit freiraumplanerischen Mitteln unterstrichen und um qualitätvollen Aufenthaltsraum ergänzt werden. Hierbei spielt das Inbeziehungsetzen vorhandener Strukturen (Münster, Schloss, Ickstatthaus und andere, St. Moritz, Schliffelmarkt, usw.) eine ebenso große Rolle, wie das Darstellen nicht sichtbarer Strukturen (Straßengeschichte, Marienbrunnen, Ostertor, usw.).

hier stehe ich...
Aus den zahlreichen Einzelpunkten, deren Sichtbeziehungen, sowie deren Einsehbarkeit aus unterschiedlichen Perspektiven, ergeben sich Sichtachsen, welche miteinander Flächen aufspannen.
Im Zusammenhang betrachtet ergibt sich auf diese Weise eine Sicht-Achse, welche neben der Vernetzung der historischen Momente als längsgerichtetes Element die Straße in Ost-West-Richtung zusammen zieht und gleichzeitig ästhetisch und funktional individuelle Orte schafft.

was treibe ich...
Die auf Sichtbeziehungen basierende Form soll zum Erhalt dieser, von materieller Besetzung frei gehalten werden - das nicht-materielle wird hier zum Thema, so zum Beispiel Wasser, Licht, Leben. Alle anderen Nutzungen, so gastronomische Außenbereiche, Ausstellflächen des Handels, geschichtliche Informationen und Hinweise, Mobiliar usw. gliedern sich an die Flächen an und schaffen so geordneten, funktional differenzierten und qualitätvollen Aufenthaltsraum.

hier bleibe ich...
In der dritten Dimension kommen nun zu den Bestandsgehölzen wenige neu gesetzte Gehölze, das bereits vorhandene Mobiliar, ergänzend zum Brunnen in der Theresienstraße und dem König-Ludwig-Brunnen auf dem Paradeplatz werden der Marienbrunnen auf dem Schliffelmarkt aufgegriffen, sowie weitere Wasserspiele eingerichtet, die bespielt werden können oder wie am Beispiel Ickstatthaus als Spiegel wirken.
Als besonders starkes und dennoch dezentes Element fließt entlang der Fläche ein Band, das in sensibler und flexibler Weise auf die einzelnen Orte eingeht, sie abbildet und historische Informationen enthält. Als Intarsie im Boden, Sitzmöglichkeit oder Überkopf-Hinweis bildet es den goldenen Faden durch den historsich so vielschichtigen Ort und fängt und leitet den Blick der Passanten.

01.2015 bis 12.2015

Stadt Ingolstadt

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